Jugendkiste September 2013: LASS LOS! HALT FEST!





Die Sturmstillung“ Lesung und Auslegung Eiko

Auch in der Bibel spielt das Thema "loslassen und festhalten" eine wichtige Rolle. Wie zum Beispiel im Matthäus Evangelium, in der Geschichte wo Jesus übers Wasser läuft.
-Bibelstelle-
In der Geschichte geht es darum, dass Petrus dieselben Fähigkeiten haben will wie Jesus. Er möchte ihn damit auch auf die Probe stellen. Und Jesus sagt „Dafür musst du eine Bedingung erfüllen. Du musst alles um dich herum loslassen, deine ganzen Sorgen und Ängste. Der einzige, der dich halten soll, bin ich. Vertraue mir. Dann wirst du übers Wasser gehen können genau wie ich." So steigt Petrus aus dem Boot ins tobende Wasser, doch er bekommt immer mehr Angst und beginnt zu zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war. Er fragt sich ob Jesus ihn überhaupt halten kann. Er versinkt immer mehr. Doch Jesus hält ihm die Hand hin und hilft ihm hoch ins Boot. Und sagt, er – Petrus -solle nicht zweifeln. Er könne ihn halten und werde es auch tun.
Was die Bibel uns damit meiner Meinung nach sagen will ist, dass Gott bei uns ist wann immer wir ihn brauchen. Und er wird uns halten, auch wenn uns das nicht immer auffällt. Doch die Bibel sagt auch wie schwer es ist, alles loszulassen, alles zurück zu lassen, seine alten Prinzipien liegen zu lassen, für etwas sehr ungewisses und unbekanntes.
Es ist zwar ein harter, steiniger Weg wie man so schön sagt, aber er wird sich lohnen.

Einen Teil seiner Selbst loslassen“ Ida

Ich stehe am Bahnhof und verabschiede eine Freundin. Sie zieht zu ihrem Freund nach Kanada. Wiedersehen wird also schwierig. Einige Tränen, noch ein letzte Umarmung ein Winken, die Tür geht zu Tür wieder aufmachen wollen. Geht nicht mehr. Tür zu. Zug fährt noch einige Sekunden und sie ist weg. Ich mache mich auf den Rückweg und da frage ich mich: Wo ist eigentlich der Bahnhof an dem ich mich von mir verabschiede, von Teilen von mir, die ich nicht mehr bin oder von Lebensträumen . Wo ist dieser Bahnhof, an dem ich dies alles loslasse?
Wo können wir uns von uns selbst verabschieden? Diesen Ort gibt es für viele gar nicht und vielleicht ist das der Grund warum wir uns so oft an allem festhalten. Warum man immer noch bereut, kein Abitur gemacht zu haben, obwohl man längst in einer Ausbildung ist, die einem gefällt. Warum man sich immer noch einredet man sei niedlich und süß, obwohl man inzwischen zu einer coolen, lässigen, jungen Frau geworden ist.
Denn wir können nicht einfach an einen Bahnhof gehen, den einen oder anderen Wunsch in den Zug setzen und die Türen schließen
Wir müssen uns verabschieden. Doch das fällt oft so schwer, denn man verbindet damit ja noch etwas. Ein Traum hat einen begleitet, einem Kraft gegeben sich irgendwo durchzuboxen und nun muss man diesen Traum loslassen. Diese Leere riskieren die vielleicht zurückbleibt und das man zeitweilig nichts mehr hat was einen antreibt oder begeistert. Doch dieses Loslassen kann auch viel Gutes haben. Wir schaffen Platz für Neues, für neue Erfahrungen und neue Träume, die in Erfüllung gehen können. Doch all dies scheint oft nicht über die Angst zu überwiegen, dass wir etwas verlieren was wir noch brauchen.
Doch wie können wie denn nun etwas loslassen was wir nicht mehr sind?
Woher wissen wir welche Träume weiterhin festgehalten werden sollten und welche nicht?
Mit was können wir die Leere füllen, die beim Loslassen zurückbleibt und wie können wir etwas Neues finden was uns begeistert?
Auf all das kann ich leider keine Antwort geben, weil ich es selbst noch nicht weiß.
Vielleicht heißt die Antwort Vertrauen
Vertrauen in uns, in Gott, in unsere Umgebung und in das Leben.
Vielleicht findet man die Antwort tatsächlich an einem Bahnhof
Vielleicht kann man auch selber IN den Zug steigen und seine alten Träume und Teile von sich zurücklassen…
Vielleicht passiert es ganz von selbst
Vielleicht oder vielleicht anders.


Lieben heißt loslassen Marvin

Ach ja mit der Liebe ist das schon so eine Sache, jeder von uns will gerne geliebt werden, egal ob es das kleine Kind ist das die Liebe und Aufmerksamkeit der Mutter sucht, die Frau die so geliebt werden möchte, wie sie ist ohne sich verbiegen zu müssen oder die Mutter die alle ihre Kinder gleich doll lieb hat. Es gibt viele Arten zu lieben und geliebt zu werden. Doch manchmal gibt es Situationen im Leben wo man die Liebe nicht erwidern kann, Liebe am Arbeitsplatz oder gerade ein ganz „heißes“ Thema Homosexualität unter Fußballern oder so wie so für gleichgeschlechtliche Lieben in der Öffentlichkeit. Wie schwer muss es für so jemanden sein die Liebe des anderen nicht erwidern zu können sondern loszulassen/vergessen. Also ich weiß ja nicht was Sie sagen aber ich muss jemanden beim loslassen nicht gleich vergessen. Es gibt keinen aktuellen Anlass bei mir selbst, doch aus der Vergangenheit kann ich sagen, habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht, was "Loslassen" angeht. Mal war es sehr schmerzlich und dauerte ewigst lang, mal war es innerhalb kürzester Zeit und ohne großen Schmerz vorbei. Hat das mit der Intensität einer zwischenmenschlichen Beziehung zu tun?, oder eher der eigenen aktuellen Lebenssituation?, vielleicht gar mit Lebenserfahrung?
Ich weiß es nicht.

Ja, du brauchst das Licht nur wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.“
Wer hat´s erkannt??? Genau: Passenger „Let her go“, ein wunderschönes Lied und weil nicht nur ich das so schön finde sondern die anderen Jukis auch, hören wir es jetzt gesungen von Sara/Yuka



Gedanken zum Buch „7 Minuten nach Mitternacht“ Hannah

Wir müssen die, die wir lieben manchmal gehen lassen, um sie im Herzen zu behalten“
Es gibt viele Arten des Festhaltens und Loslassens. Doch keine ist so schwierig wie die, einen Sterbenden loszulassen. Wann sollte man loslassen und wie? Darf man das überhaupt oder wäre das nicht ein Verrat? Wenn man jemanden gehen lassen kann, hat man diesen Menschen überhaupt geliebt? Ich denke, diese Fragen quälen viele Menschen, die Angehörige durch lange, schwere Krankheiten verlieren. Was sollen sie tun? Festhalten oder loslassen? Ich habe einmal zu Weihnachten ein Buch geschenkt bekommen. Es heißt „7 Minuten nach Mitternacht“. Darin geht es um den 13jährigen Conor, dessen Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. In dieser Geschichte dreht es sich genau um diese Frage: Ob man loslassen darf, denn Conor ist völlig zerrissen von dem Wunsch, seine Mutter nicht zu verlieren und dem verborgenen und vor sich selbst geleugneten Wunsch, dass es endlich vorbei ist. Eines Nachts steht ein Monster vor seinem Haus, in der Gestalt einer alten Eibe. Es kommt um Conor zu helfen, denn es kennt die geheimsten Wünsche und Ängste. der Menschen Und so lehrt das Monster Conor: Es gibt keinen Widerspruch zwischen festhalten und loslassen. Es ist sogar ganz menschlich beide Gedanken gleichzeitig zu haben. Den einen zu lieben und gleichzeitig an sich selbst zu denken. Der Grund, warum es uns so schwer fällt, das zu akzeptieren ist, dass unser verstand es nicht zulässt, dass wir beide Wünsche gleichzeitig hegen. Er bestraft uns dafür, dass wir beides wollen. Die einzige Möglichkeit uns davor zu retten ist es, die Wahrheit auszusprechen.
Und so zwingt die Eibe am Ende auch Conor, die rettende Wahrheit auszusprechen: Er will, dass es endlich aufhört, das Warten auf den Tod. Doch er will gleichzeitig nicht, dass seine Mutter stirbt. Am Ende ist Conor so weit und kann seine Wahrheit akzeptieren. Und während er seine Mutter weinend im Arm hält, kann er sie endlich gehen lassen. Um sieben Minuten nach Mitternacht.
Wenn du die Wahrheit aussprichst“, flüsterte das Monster ihm ins Ohr „ wirst du allem ins Auge blicken können, egal, was passiert“



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen